
Wenn Michael Grosse über „sein“ Theater spricht, dann merkt man schnell, dass es ihm nicht nur um Zuschauerzahlen und Einnahmen geht. Theater sind für den Generalintendanten des Theaters Krefeld Mönchengladbach vor allem identitätsstiftende Einrichtungen: „Mit unserer Arbeit greifen wir gesellschaftspolitische Debatten auf und stoßen immer wieder selbst Diskussionen an. Wir wollen mitmischen und Teil einer aktiven Stadtgesellschaft sein. Es geht um Bildung, um Integration und Inklusion.“
Grosse macht deutlich: „2008 ist uns bescheinigt worden, dass wir sehr wirtschaftlich arbeiten und im Vergleich zu den meisten anderen Häusern den geringsten Zuschussbedarf haben. Die Städte Mönchengladbach und Krefeld haben uns mit zwei Finanzpaketen bis 2020 Planungssicherheit gegeben, aber uns auch deutliche Sparzwänge auferlegt. Obwohl die Zitrone im wahrsten Sinne des Wortes ausgequetscht ist, spielen wir wie das Museum und unsere Borussia auf Europaniveau, wie die ehrenvollen Einladungen der letzten Monate zum „Heidelberger Stückemarkt“, zum Theaterfestival Tel Aviv, zum Theatertreffen NRW und zum Opernfestival nach Saarenaaa / Estland zeigen.“
„Als NRWSPD haben wir es uns auf die Fahne geschrieben, die Kultureinrichtungen des Landes und hier speziell die Theater und Orchester zukünftig stärker zu fördern. Bereits 2012 haben wir mehr finanzielle Mittel bereitgestellt. Wir werden ab 2018 zusätzliches Geld bereitstellen, um die Arbeit in der Fläche zu fördern und zu erhalten. Dabei haben wir auch eine Dynamisierung der Mittel im Blick, um die jährlichen Tarifsteigerungen abzufedern. Mönchengladbach und Krefeld sind mit ihrem Gemeinschaftstheater für uns ein lobenswertes Vorbild“, bekennt Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
„Spätestens 2018 müssen wir Klarheit darüber haben, wie wir das dritte Finanzpaket Theater mit Zukunft stemmen können. Je mehr uns das Land dabei unterstützt, umso besser ist es für den städtischen Haushalt. Für uns steht fest, dass wir auf unser Gemeinschaftstheater nicht verzichten dürfen. Wir können es uns nicht leisten, ohne Theater da zu stehen! Wir haben natürlich auf die Interessen der gut 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick, die gerade in den letzten Jahren viel Belastung auffangen mussten. Theater ist für uns ein notwendiges lebendiges Element der Kulturszene in der Stadt.Es freut uns, dass unsere Landeskulturministerin Christina Kampmann auf einen gemeinsamen Brief der SPD-Fraktionen Krefeld und Mönchengladbach sehr positiv reagiert hat. Die Ministerin hat zugesagt, sich für eine bessere Finanzierung der Theaterlandschaft in Nordrhein-Westfalen einzusetzen und damit auch Krefeld und Mönchengladbach unter die Arme zu greifen“, so Reinhold Schiffers, der den Abend als Vorsitzender des Kulturausschusses moderierte.