Jetzt ist die Entscheidung unwiderruflich gefallen. Die Vereinsführung des 1. FC Mönchengladbach wird die Frauen-Teams nicht für den Spielbetrieb in der kommenden Saison anmelden. „Wir haben auf verschiedenen Kanälen versucht, die Vereinsführung zu einem Zugehen auf die Frauen-Teams zu bewegen. Der öffentliche Druck war enorm. Dass sich die Vereinsführung aber keinen Millimeter bewegt hat, macht mich fassungslos“, kritisiert der OB-Kandidat der SPD, Felix Heinrichs. Wer sich jetzt noch mit Kritik zurückhalte, der schade der Gleichberechtigung der Geschlechter in der Stadt, so der SPD-Politiker: „Sport soll die Menschen verbinden und nicht zur Spaltung beitragen. Das ist hier wohl völlig vergessen worden.“
Frauen-Fußball hat es nach wie vor schwer im Vergleich zu den männlichen Spielern, weiß Juso-Chefin Josephine Gauselmann aus eigener Erfahrung. „So eine krasse Ungleichbehandlung ist in der heutigen Zeit eine klare Grenzüberschreitung. Das muss für den Verein Konsequenzen haben.“ Gauselmann fordert auch mehr Einigkeit von der Politik: „Wie kann es sein, dass die eine Hälfte der CDU Fördergelder streichen will, der CDU-OB-Kandidat sich hingegen als selbsternannter Sportpolitiker lieber raushalten möchte. Haltung sieht anders aus.“
Die SPD will jetzt die Frauen-Teams dabei unterstützen, andere Perspektiven zu finden, um weiter fußballspielen zu können. Wenn es beim 1. FC nicht mehr geht, finden sich sicher andere Vereine in der Stadt, die glücklich sind über so talentierte Fußballerinnen. Vielleicht hilft auch eine eigene Vereinsgründung weiter. „Wir werden jetzt den Kontakt zu den Teams intensivieren, um kurzfristig Hilfe anzubieten. Die Stadt hat ja durch die Vergabe von Trainingszeiten Einfluss“, erklärt der SPD-Sportexperte Volker Küppers.