Früh übt sich…
Bildung fängt für uns schon in der KiTa an. Daher wollen wir, dass es in Mönchengladbach für jedes Kind einen kostenlosen KiTa-Platz gibt – gerade auch in benachteiligten Stadtteilen. Dafür wollen wir die Betreuungsquote weiter erhöhen, die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Elternarbeit, Betreuung und Schule stärken sowie die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessern.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für uns ein wichtiges Gut. Dabei wollen wir aber kein bloßes Verwahren der Kinder bis zum Feierabend der Eltern, sondern gute Betreuung für alle Kinder, die auch ein Mittagessen sowie ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Förder- und Bewegungsangeboten, musischen Angeboten und Erholungsphasen umfasst. Deshalb brauchen wir einen qualitativen und quantitativen Ausbau von OGATA-Plätzen (Offener Ganztag) an den Grundschulen. Wir zielen eine Gruppengröße von 20 Kindern und eine Ausweitung der Betreuungszeit bis 17 Uhr an. Das bedeutet, dass der Offene Ganztag angemessen räumlich und personell besser ausgestattet wird. Die OGATA-Mitarbeiter*innen sollen gut qualifiziert und durch die Eingliederung in den TVÖD angemessen bezahlt werden. Insgesamt wollen wir die Arbeitsbedingungen von Betreuer*innen im Ganztag spürbar verbessern, indem wir die Option auf eine Beschäftigung in Vollzeit zur Regel machen. Die OGATA-Mitarbeiter*innen sollen am Nachmittag nicht die Arbeit der Integrationshelfer*innen mitmachen müssen. Die Arbeitszeiten der Integrationshelfer*innen müssen deshalb angeglichen werden.“
Die Elternbeiträge für die Ganztagsbetreuung sollen sozial gerechter gestaltet werden. Deshalb setzen wir uns weiterhin auf allen Ebenen dafür ein, das Kooperationsverbot im Bildungsbereich zwischen Bund, Land und Kommunen abzuschaffen, sodass die Stadt nicht mit den Kosten des OGATA-Ausbaus alleine gelassen wird. Unser Ziel bleibt dabei: Bildung von KiTa bis Hochschule muss kostenfrei sein!
Den offenen Ganztag ist Teil der Schule. Daraus folgt, dass wir Lehrer*innen, Eltern und OGATA-Mitarbeiter*innen in einer stärkeren Kooperation und Koordination unterstützen. Zudem sollen auch in den OGATAs präventive, niedrigschwellige Jugendhilfeangebote eingerichtet werden. Die Entwicklung von Grundschulen zu Familienzentren sehen wir positiv.
Wir schärfen unseren Blick.
In Mönchengladbach leben viele Familien in Armut. Daran müssen wir etwas ändern. Wir wollen diesen Familien besondere Unterstützung zukommen lassen und eine Perspektive bieten. Den Eltern bzw. alleinerziehenden Elternteilen fehlt das nötige Geld oder die nötige Zeit Ihre Kinder bei Schulaufgaben zu unterstützen. Auch ein stressiger Job kann dazu führen, dass Kinder im Elternhaus nicht genug gefördert werden. Wir wollen die Offene Ganztagsschulen nutzen, um dort Angebote der Jugendhilfe zu machen. Dabei sollen die Eltern eingebunden werden, um gemeinsam mit der Familie Lösungen und Hilfe zu finden.
Eine stärkere Vernetzung aller Akteure rund um das Kind soll helfen, individuelle Bedürfnisse der Familien zu erkennen und individuell zu verwirklichen. Dazu zählen für uns beispielsweise Krankenhäuser, Kinderärzte, Hebammen, Schule, Betreuungsangebote, mobile Jugendarbeit, Allgemeiner Sozialer Dienst, Erziehungsberatungsstellen, Jugendjobcenter/Jobcenter, öffentliche und freie Jugendhilfe, Jugendheime, Vereine und Kulturinstitutionen. Bestehende präventive Angebote im Bereich der Jugendhilfe und Jugendarbeit sind fortzuführen und gegebenenfalls zu entfristen.
Wir unterstützen Kinder und Jugendliche bei der Selbstorganisation, auch wenn es sich nur um kurzfristige Projekte handelt.
Kein Kind zurücklassen.
Keinem Kind darf seine Wunsch-Schulform verwehrt werden. Wer auf die Gesamtschule will, soll die Gesamtschule besuchen können! Dafür fordern wir die Errichtung weiterer Gesamtschulplätze durch mehr Klassenzüge und den Neubau einer 7. Gesamtschule.
Kinder und Jugendliche, die in herausfordernden Sozialstrukturen aufwachsen, brauchen unsere besondere Unterstützung. Dafür bauen wir die Schulsozialarbeit aus. Auch in der Ausstattung für den digitalen Unterricht werden wir insbesondere Kinder aus ökonomisch benachteiligten Familien unterstützen. Der Geldbeutel der Eltern darf nicht darüber entscheiden, ob Kinder am Online-Unterricht teilnehmen können!
Wir wollen gemeinsam mit den Schulen Wege finden, die Schulabbrecherquote und die Zahl der Schüler*innen ohne Schulabschluss zu senken, sowie Abschulungen und Sitzenbleiben zu verhindern. Der Auftrag zur Inklusion ist unter Beteiligung aller Schulformen zu lösen.
Die Junioruni in Wuppertal bringt Erstaunliches zutage. Neben der regulären Schule schaffen es Dozent*innen, Kinder aus allen Familien für Bildung und Forschung zu begeistern. So ein Netzwerk wollen wir auch in Mönchengladbach aufbauen und mit vorhandenen Trägern vernetzen.
Das digitale Klassenzimmer
Unsere Schulen brauchen ein Update – Digitalisierung darf nicht vor der Schule halt machen! Wir werden die Schulen und den Unterricht aller Kinder zukunftsfähig machen. Dafür werden wir alle bestehenden Fördermöglichkeiten ausschöpfen, um die digitale Infrastruktur auszubauen und die Ausstattung der Schulen endlich in das Jahr 2020 zu bringen. Dazu gehören eine Erneuerung der technischen Grundausstattung in den Computerräumen, funktionierendes WLAN, aber auch Laptops und Tablets in den Klassenzimmern, moderne Präsentationstechnik und integrierte Klassenmanagement- und Austauschsysteme, mit denen der digitale Unterricht einfach und zielführend umgesetzt werden kann. Die Mönchengladbacher Schulen sollen “Digitalhausmeister*innen” bekommen, die sich um die Einrichtung und Pflege der Computersysteme kümmern.
Der sichere, eigenständige, kritische und verantwortungsvolle Umgang mit der digitalen Welt soll den Schüler*innen über ein stadtweit gemeinsam entwickeltes Medienkonzept beigebracht werden. Dieses Konzept soll die digitalen Kompetenzen stärken und muss auch die neuen Erfahrungen mit dem Home-Schooling in der Corona-Krise enthalten. Für uns ist klar, dass kein Kind durch fehlende technische Ausstattung den Anschluss verlieren darf. Wir sorgen dafür, dass die Fördergelder des Bundes gerecht verteilt und sinnvoll in Mönchengladbach eingesetzt werden.
Noch wichtiger als die Ausstattung mit Endgeräten und digitaler Infrastruktur ist die Fortbildung von Lehrenden. Der digitale Unterricht ist kein Online-Version bisheriger Unterrichtskonzepte, sondern erfordert eine ganz neue Herangehensweise. Wir wollen, dass Lehrer*innen voneinander lernen und die große Motivation nicht an technischen Hürden scheitert. Dazu wollen wir den qualifizierten Austausch zwischen den Schulen stärken und moderieren. Die digitalen Pilotschulen und alle, die bereits über eigene Konzepte verfügen, wollen wir zusammenbringen.
Zukunftschancen durch beste Bildung!
Bildung ist mehr als nur die Vorbereitung auf das Berufsleben. Gute Schulen befähigen Kinder und Jugendliche, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und nach dem Abschluss ihren eigenen Weg zu wählen. Wir wollen Schüler*innen dabei durch beste Ausgangsvoraussetzungen und gezielte Förderung unterstützen!
Durch konsequente Entwicklung eines Netzwerkes zwischen verschiedenen Schulformen, aber auch mit Unternehmen und der Hochschule sollen Schüler*innen mit innovativem, herausforderndem und praxisnahem Unterricht, auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Innovationsgeist, digitale Expertise und Vernetzung sollen Schüler*innen ermutigen und Begeisterung für die Zukunft wecken.
Bildung endet nicht.
Bildung ist auch ein entscheidender Faktor für gut bezahlte Arbeit. Wir möchten, dass Mönchengladbach auch nach den allgemeinbildenden Schulen gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet.
Doch auch Rückschläge gehören zum Leben. Wenn etwas nicht so läuft, wie geplant, wollen wir den Menschen eine zweite, dritte oder vierte Chance geben. Ganz egal ob es sich um eine abgebrochene Lehre, ein abgebrochenes Studium, eine längere oder kürzere Arbeitslosigkeit oder einfach nur der Wunsch sich weiterzuentwickeln, handelt: Wir schaffen weitere Chancen! Jede*r Mönchengladbacher*in soll an den positiven Entwicklungen unserer Stadt teilhaben können. Insbesondere bei den Förderprogrammen der Agentur für Arbeit, Pilotprojekten mit Fördermöglichkeiten des Landes, Bundes und Europas wird die Stadtverwaltung aktiv mit den Beteiligten zusammenarbeiten und diese voll ausschöpfen. Die Volkshochschule und andere Einrichtungen der Erwachsenenbildung sind hier ebenfalls als wichtige Akteur*innen zu unterstützen.
Beste Bildung braucht ein stabiles Fundament.
Gute Bildung ist nicht gut genug, wenn sie in renovierungsbedürftigen Uralt-Gebäuden mit kaputten Toiletten-Anlagen und notdürftigen Anbauten stattfindet. Wir haben in den vergangenen Jahren mit Hilfe von Land und Bund bereits über 100 Millionen Euro in unsere Schulen investiert. Diesen Weg wollen wir weiter gehen. Wir werden alles daransetzen, die Mönchengladbacher Schulen so schnell und umfänglich wie möglich baulich zu modernisieren und dauerhaft instand zu halten.